Sportvereine als Träger für Angebote in Ganztagsschulen

Beispiele zeigen Verbesserungen und Erleichterungen für den organisierten Sport / Nächste Info-Veranstaltung: 11. März

Kinder verbringen immer mehr Zeit in der Schule. Auch wenn in Berlin die Ganztagsschule bereits die Regelschulform ist: Durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab 2026 wird dieser Trend weiter anhalten. Dies stellt den organisierten Sport vor Herausforderungen – bietet aber auch Chancen, wenn Kooperationen von Sport und Schule etabliert werden können, von denen Schule, Sportverein und die Kinder nachhaltig profitieren. 

Eine besondere Kooperationsform von Schule und Sport bildet die Option, als Sportorganisation die Trägerfunktion im Ganztag zu übernehmen. Best-practice-Beispiele aus Hamburg und Duisburg zeigen hinsichtlich Mitgliedergewinnung, verbesserter Hallennutzung, Image und weiterer Faktoren große Verbesserungen und Erleichterungen für den organisierten Sport. Durch viele Synergieeffekte sind die Kernaufgaben der Sportvereine gestärkt und nicht geschwächt worden und die Finanzierung erfolgt ausschließlich über staatliche Mittel.

Bei einer Informationsveranstaltung in der Gerhard-Schlegel-Sportschule des Landessportbundes (LSB) Berlin haben Vertreter*innen aus Hamburg und Duisburg ihre Erfahrungen vorgestellt. „Das hat uns bestärkt, uns weiter sehr intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Der Ganztag ist schon länger da und bietet dem Sport in Berlin viele Chancen, die wollen wir gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden in Berlin suchen und nutzen – zum Vorteil für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt“, sagt Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbunds

Auch in Berlin ist die Trägerschaft eine Option für den organisierten Sport. So ist ALBA Berlin bereits Träger im Ganztag an einer Berliner Grundschule und leistet damit Pionierarbeit für den Sport. Aber auch weitere Vereine und Verbände können diesen Weg einschlagen, der eine besonders enge Verzahnung von Schule und organisiertem Sport ermöglicht und Sportvereine noch mehr zu Bildungsakteuren macht. Mit der Übernahme einer Trägerschaft übernimmt ein Verein/Verband die Verantwortung für die gesamten Bildungs- und Betreuungsangebote nach dem regulären Unterricht. Dies umfasst die Schulsozialarbeit und Lernförderung ebenso, wie die Einbindung weiterer Angebote beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Vereinssport. Das ist voraussetzungsreich – doch der Sport kann und sollte hier repräsentiert sein und seinen wirkungsvollen Beitrag leisten. Dann wird er zu einem zentralen Partner der Schule mit viel Gestaltungsspielraum und Zugriff auf die vorhandene Infrastruktur. Voraussetzung ist dafür die Anerkennung als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe, ein Antrag auf Betriebsgenehmigung mit pädagogischem Konzept und Raumkonzept sowie die Gewinnung qualifizierten Personals.

Interessierte Vereine können am 11. März ab 17 Uhr an einer offenen digitalen Sprechstunde teilnehmen und ihre Fragen an Vertreter*innen von Landessportbund, ALBA Berlin und Senatsverwaltung richten. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung unter diesem Link möglich: Sprechstunde Träger im Ganztag

Christian Haberecht

Foto: Sebastian Wells