Sportpolitischer Dialog mit dem Regierenden Bürgermeister

70 Vertreter*innen des Berliner Sports diskutierten im Roten Rathaus vor allem über die Sportstätten-Situation

Die Situation in Berlin ist angespannt. Die Stadt wächst, Baukosten steigen, Baufirmen kämpfen mit Kapazitätsengpässen. Das hat auch Auswirkungen auf den Sport in Berlin. Es gilt, Antworten auf Fragen der Sanierung und des Ausbaus bestehender Sportstätten oder den barrierefreien und inklusiven Ausbau der Sportinfrastruktur zu finden.

Beim Sportpolitischen Dialog mit Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner und Sportsenatorin Iris Spranger hatten Vertreter*innen des Berliner Sports die Chance, auf ihre Bedürfnisse im direkten Austausch aufmerksam zu machen. Mehr als 70 haben diese genutzt und legten das Augenmerk unter anderem auf die Situation um verschmutzte Sporthallen, Bezirksämter, die immer weniger Flächen für das Programm "Sport im Park" genehmigten, den Denkmalschutz, der Baukosten in die Höhe treibe, die Bedeutung des Ehrenamts im Sport und das noch nicht richtig funktionierende digitale Vergabeverfahren für Sportstätten.

Auf der Tagesordnung standen vor allem Fragen der Sanierung und des Ausbaus bestehender Sportstätten, mögliche Auswirkungen einer Olympiabewerbung auf den Berliner Breitensport sowie der barrierefreie und inklusive Ausbau der Sportinfrastruktur. LSB-Präsident Thomas Härtel betonte, dass in Berlin vor allem die ungedeckten Sportstätten eine Herausforderung seien. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den im Koalitionsvertrag verankerten Masterplan Sportinfrastruktur, der über Sanierungen hinausgehe.

Kai Wegner stellte heraus: „Der Sport - gerade in diesen Zeiten – hat eine herausragende Bedeutung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, für das Miteinander, für die Gewaltprävention und für die Jugendarbeit. Sport ist die beste Jugendarbeit.“ Der Regierende Bürgermeister bekräftigte das Bekenntnis Berlins zur Ausrichtung der Olympischen Spiele in Deutschland.

Die Bewerbung um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele sei eine große Chance, die notwendigen Investitionen in die Sportstätten der Stadt zu verstetigen, erklärte Dennis Buchner, sportpolitischer Sprecher der SPD. Seine Forderung, die vorhandenen Mittel in den nächsten Jahren zu verstetigen, bezog sich auf die Ausführungen von Iris Spranger. Die Sportsenatorin hatte erläutert, dass das Sportstättensanierungsprogramm im laufenden Haushalt von 18 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt wurde. Auch die Fördervereinbarung mit dem Landessportbund Berlin sei trotz der angespannten Haushaltslage unterzeichnet worden - mit einer Zuwendung in Höhe von 11,6 Millionen Euro jährlich. 

LSB-Vizepräsidentin Sophie Lehsnau bekräftigte die große der Bedeutung der Fördervereinbarung und dankte dem Senat für die wichtige Planungssicherheit für den Berliner Sport.

Übereinstimmung herrschte über den Handlungsbedarf in der Bäderinfrastruktur. „Wir haben einen enormen Nachholbedarf bei der Schwimmausbildung von Kindern“, sagte LSB-Präsident Härtel, „aber die Berliner Bädersituation ist eine große Herausforderung.“ Auch der Regierende Bürgermeister, selbst einmal Chef der DLRG, forderte: „Wir brauchen mehr Schwimmhallen.“

Eine Auswertung kann sicher schon im kommenden Jahr gezogen werden, die Fortsetzung des Dialogs wurde klar vereinbart.